Samstag, den 15.02. — Workshop für Betroffene — von Betroffenen (all gender)
Kollektive Auseinandersetzung mit Sexualisierter Gewalt [Workshop]
Wo: Bremen, Neustadt (Adresse nach Anmeldung)
Kontakt & Anmeldung: ws-sise@riseup.net (Betreff: Bremen 15.02.2025)
Kosten: Am Workshop teilzunehmen ist nicht an einen Beitrag gekoppelt. Wenn es euch möglich ist, spendet gerne für entstandene Kosten.
Der Workshop wird durchgeführt von Sichtbar & Selbstbestimmt (Leipzig)
Der Workshop ist organisiert von Knicklicht in Kooperation mit der Rosa Luxemburg Initiative Bremen
Mehr Infos
Wir wollen das Thema sexualisierte Gewalt gemeinsam angehen, um der Vereinzelung und Tabuisierung von sexualisierten Gewalterfahrungen entgegenzuwirken. Wir wünschen uns einen Raum für Sichtbarkeit und Komplexität — für selbstbestimmtes Sprechen. Einen Raum, in dem wir unsere eigenen Sprechpositionen finden können, ohne irgendwelchen Vorstellungen und Bildern von Betroffensein entsprechen zu müssen.
In dem Workshop wollen wir uns mit euch über persönliche
Auseinandersetzungsprozesse austauschen und die gesellschaftlichen
Wirkweisen von sexualisierter Gewalt diskutieren:
- Wie kann ich selbstbestimmt über meine Gewalterfahrung sprechen (oder nicht sprechen) und was hindert mich daran?
- Wie hängen meine persönlichen Herausforderungen im Umgang mit der Gewalterfahrung mit gesellschaftlichen Bildern von sexualisierter Gewalt und Betroffenen zusammen?
- Welche Bedeutung haben gesellschaftliche Positionierungen im Kontext meiner Gewalterfahrungen?
- Wie wirken Gefühle von Scham und Schuld auf mich?
- Wie können hilfreiche Umgangsweisen aussehen? Welche kollektiven Empowermentstrategien wünschen wir uns?
Wir wollen uns mit diesen Fragen auf unterschiedliche Weisen beschäftigen. Dabei versuchen wir verschiedene Methoden anzubieten, sodass möglichst jede Person eine Weise findet, mit der er*sie sich wohl fühlt. Wir bringen z.B. Fragen, Zitate und Texte, Audioaufnahmen von Redebeiträgen und Bewegungsformate als Angebote mit. Ein Großteil des Austauschs findet in Kleingruppen statt. Ihr könnt dabei immer selbst entscheiden und gemeinsam schauen, wieviel Persönliches ihr einbringt und/oder ob ihr eher die gesellschaftlichen Verhältnisse in den Blick nehmt.
Weitere Infos: Der Workshop ist von Betroffenen für Betroffene von sexualisierter Gewalt/Vergewaltigung. Der Workshop ist offen für alle gender und wird in deutscher Lautsprache stattfinden. Angaben zu räumlichen Barrieren und Umgang mit Hygienevereinbarungen folgen per Mail. Die Maximalanzahl der Teilnehmenden liegt bei 12, die Mindestanzahl bei 7. Wenn du noch Fragen hast oder mehr Infos brauchst (z.B. zum konkreten Tagesablauf) schreib uns immer gerne eine Mail. Wenn du am Workshop teilnehmen willst, melde dich bitte auch per Mail an: ws-sise@riseup.net
Und noch ein bisschen was zu uns, die wir den Workshop konzipiert haben und anbieten werden: Wir sind eine Arbeitsgruppe von “sichtbar und selbstbestimmt”. Die Gruppe arbeitet aus Betroffenenperspektive zu sexualisierter Gewalt/Vergewaltigung. Wir sind alle weiß, überwiegend able-bodied (1), einige von uns sind cis-weiblich (2) und einige von uns sind genderqueer. Wir haben unterschiedliche soziale/ökonomische Hintergründe und haben alle studiert, einige von uns haben Therapieerfahrung. Wir haben alle unterschiedliche Erfahrungen von sexualisierter Gewalt machen müssen. Uns ist das wichtig an dieser Stelle zu teilen, um transparent zu machen, dass wir auf vielen Ebenen eine sehr homogene Gruppe sind, die den Workshop konzipiert hat. Gleichzeitig sind die genannten Punkte auch immer nur Ausschnitte unserer jeweiligen gesellschaftlichen Positionierungen.
(1) Damit meinen wir in unserem Fall Körper, die als physisch gesund gelten.
(2) Damit meinen wir Menschen, die sich mit dem Geschlecht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde, ok fühlen.
Überblick
Vergangene Veranstaltungen
In Kooperation mit dem Feministischen Streik Bremen haben wir im Herbst und Winter 2024 eine Veranstaltungsreihe zum Umgang mit sexualisierter Gewalt organisiert. Hier findest du Infos zu den Veranstaltungen. Die Aufnahmen der Vorträge und ggf. weiterführende Materialien zu den Veranstaltungen veröffentlichen wir bald hier.
Bei dem Vortrag von Christian Spoden von der Fachstelle für Gewaltprävention zu Professioneller Täterarbeit am 21.11., kam es mehrmals zu — aus unserer Sicht unnötigen — Gewaltschilderungen. Wir sind daher noch unsicher ob und wie wir die Aufnahme veröffentlichen. Wir hoffen ihr habt die Veranstaltung gut überstanden. Falls ihr noch Rückmeldung oder Redebedarf habt, meldet euch bei uns unter kontakt[at]knicklicht-bremen.de. Auch generell freuen wir uns über euer Feedback.
Mittwoch, den 18.09. — “Café gegen patriarchale Gewalt”
Gemeinsam lernen, Erfahrungen teilen und Kräfte bündeln
[thematische Inputs und Austausch]
Organisiert von: Feministischer Streik Bremen
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Du hast Lust, mit uns über die verschiedenen Aspekte patriarchaler Gewalt und den Widerstand dagegen ins Gespräch zu kommen, Erfahrungen zu teilen und gemeinsam etwas zu trinken? Dann komm vorbei zu unserem Café gegen patriarchale Gewalt!
Wir geben unterschiedliche thematische Inputs und Impulse rein und diskutieren – alles queerfeministisch, solidarisch und in ungezwungenem Austausch. Hier geht es nicht nur ums Verstehen, sondern auch darum, gemeinsam Widerstand zu leisten und neue Kräfte zu mobilisieren. Jede*r ist willkommen, ob du dich schon länger mit dem Thema beschäftigst oder neu dazu stößt.
Wir freuen uns auf eure Erfahrungen und Perspektiven – lasst uns gemeinsam gegen patriarchale Gewalt kämpfen! ✊
Donnerstag, den 17.10. — “Café gegen patriarchale Gewalt”
Gemeinsam lernen, Erfahrungen teilen und Kräfte bündeln
[thematische Inputs und Austausch]
Organisiert von: Feministischer Streik Bremen
Mehr Infos
Ein TikTok Trend sagt viele Personen würden lieber einen Bären im Wald
als einen Mann treffen. Wirkt erstmal wie eine witzige Frage aber ist
Ausdruck davon, dass es gewaltvolle patriarchale Strukturen in unserer
Gesellschaft gibt. Wir wünschen uns eine Gesellschaft in der Geschlecht
keine Rolle mehr spielt.
Aber an dem Punkt sind wir leider noch nicht. Also wollen wir über
FLINTA* Spaces, den Umgang mit patriarchalem Verhalten und dem Verändern
dieses Verhaltens ins Gespräch kommen.
Ihr braucht kein Vorwissen, all gender welcome.
Die Veranstaltung findet auf deutscher Lautsprache statt. Das Kukoon ist
ebenerdig und hat ein rollstuhlgerechtes WC.
Wir freuen uns auf euch, auch auf alle Männer!
…
Wir geben in jedem Café unterschiedliche thematische Inputs und Impulse
rein und diskutieren – alles queerfeministisch, solidarisch und in
ungezwungenem Austausch. Hier geht es nicht nur ums Verstehen, sondern
auch darum, gemeinsam Widerstand zu leisten und neue Kräfte zu
mobilisieren. Jede*r ist willkommen, ob du dich schon länger mit dem
Thema beschäftigst oder neu dazu stößt.
Du hast Lust, mit uns über die verschiedenen Aspekte patriarchaler Gewalt und den Widerstand dagegen ins Gespräch zu kommen, Erfahrungen zu teilen und gemeinsam etwas zu trinken? Dann komm vorbei zu unserem Café gegen patriarchale Gewalt!
Wir geben unterschiedliche thematische Inputs und Impulse rein und diskutieren – alles queerfeministisch, solidarisch und in ungezwungenem Austausch. Hier geht es nicht nur ums Verstehen, sondern auch darum, gemeinsam Widerstand zu leisten und neue Kräfte zu mobilisieren. Jede*r ist willkommen, ob du dich schon länger mit dem Thema beschäftigst oder neu dazu stößt.
Wir freuen uns auf eure Erfahrungen und Perspektiven – lasst uns gemeinsam gegen patriarchale Gewalt kämpfen! ✊
Ursachen
Donnerstag, den 24.10. — Sexualisierte Gewalt und Männlichkeit
Einblick in Analysen der Zusammenhänge von sexualisierter Gewalt und Männlichkeit [Vortrag und Austausch]
Referentin: Jana Haskamp (Sexual- und Paartherapeutin, Sexualpädagogin und Bildungsreferentin aus Berlin)
Organisiert von: Knicklicht
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Wie lässt es sich erklären, dass sexualisierte Gewalt mehrheitlich von Männern ausgeübt wird? In ihrem Vortrag geht Jana Haskamp auf Männlichkeitsanforderungen und Verletzungsmacht ein. Was muss sich ein Mann aneignen und verinnerlichen, um als Mann anerkannt zu werden? Welche Folgen hat das für Körper, Grenzen und Sexualität? Und warum streben Männer weiterhin nach der Erfüllung dieser Anforderungen, wenn die Folgen in vielerlei Hinsicht schädlich für sie und andere sind?
Jana Haskamp, M.A. Angewandte Sexualwissenschaft, arbeitet als Bildungsreferentin bundesweit mit Multiplikator*innen zu Verschränkungen von Sexualität, lsbtiq+ Lebensweisen, Queerfeindlichkeit, Männlichkeit, sexualisierte Gewalt und Antifeminismus. Zudem ist sie als Sexual- und Paarberaterin in Berlin-Neukölln tätig und berät Einzelpersonen und Paare.
Sprache
Donnerstag, den 07.11. — (K)eine Privatsache?
Schweigen und Sprechen über sexualisierte Gewalt.
[Vortrag mit anschließendem Reflexionsteil]
Referentin: Frauke Schußmann (Bremen)
Organisiert von: Knicklicht
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Oft wird sexualisierte Gewalt als gegendertes Verbrechen verhandelt. Wir verbleiben damit in der Wahrnehmungsschablone von männlichen Tätern und weiblichen Betroffenen. Gewalt innerhalb von queeren Beziehungen ebenso wie männliche Betroffenheit wird dadurch unsichtbar gemacht und verschwiegen. Wie aber kann sexualisierte Gewalt thematisiert werden, die nicht automatisch von den festen Rollen „männlicher Täter und weibliche Betroffene“ ausgeht? Wie können wir ein gemeinsames Sprechen über Übergriffigkeit und Gewalt ermöglichen ohne die Betroffenen und deren Erlebnisse zu hierarchisieren? Welche Sprache steht uns dafür überhaupt zur Verfügung?
Betroffenenunterstützung
Samstag, den 16.11 — Selbstorganisierte Betroffenenunterstützung
Gemeinsam handlungsfähig werden bei Gewalt im eigenen Umfeld
[Workshop]
Durchführung von: Gegen_Gewalt (Würzburg)
Organisiert von: Knicklicht
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In dem Workshop setzen wir uns damit auseinander, wie selbstorganisierte Betroffenenunterstützung in Fällen von sexualisierter und zwischenmenschlicher Gewalt aussehen kann. Dabei gehen wir auf die Ideen von Unterstützungsgruppen, stärkenden Gruppen und Pods ein. Außerdem widmen wir uns Fragen von eigenen Grenzen, Selbstfürsorge, Regulation und Co-Regulation. Im Workshop arbeiten wir mit verschiedenen (Kleingruppen-)Methoden und Austauschräumen.
Gegen_Gewalt aus Würzburg arbeitet zu kollektiven Umgängen mit sexualisierter Gewalt in linken Kontexten. Neben Workshops begleitet Gegen_Gewalt auch betroffene Personen und Unterstützer*innengruppen sowie Gruppen in internen Auseinandersetzungs- und Aufarbeitungsprozessen.
Dienstag, den 19.11. — “Café gegen patriarchale Gewalt”
Gemeinsam lernen, Erfahrungen teilen und Kräfte bündeln
[thematische Inputs und Austausch]
Mehr Infos
Du hast Lust, mit uns über die verschiedenen Aspekte patriarchaler Gewalt und den Widerstand dagegen ins Gespräch zu kommen, Erfahrungen zu teilen und gemeinsam etwas zu trinken? Dann komm vorbei zu unserem Café gegen patriarchale Gewalt!
Wir geben unterschiedliche thematische Inputs und Impulse rein und diskutieren – alles queerfeministisch, solidarisch und in ungezwungenem Austausch. Hier geht es nicht nur ums Verstehen, sondern auch darum, gemeinsam Widerstand zu leisten und neue Kräfte zu mobilisieren. Jede*r ist willkommen, ob du dich schon länger mit dem Thema beschäftigst oder neu dazu stößt.
Wir freuen uns auf eure Erfahrungen und Perspektiven – lasst uns gemeinsam gegen patriarchale Gewalt kämpfen! ✊
Täterarbeit
Donnerstag, den 21.11 — Einblicke in Professionelle Täterarbeit
Voraussetzungen, Ziele und Grenzen der professionellen Arbeit mit Verursachern (sexualisierter) Gewalt [Vortrag und Austausch]
Referent: C. Spoden von der Fachstelle für Gewaltprävention (Bremen)
Organisiert von: Knicklicht
Beim kam es mehrmals zu — aus unserer Sicht unnötigen — Gewaltschilderungen. Wir sind daher noch unsicher ob und wie wir die Aufnahme veröffentlichen. Wir hoffen ihr habt die Veranstaltung gut überstanden. Falls ihr noch Rückmeldung oder Redebedarf habt, meldet euch bei uns unter kontakt[at]knicklicht-bremen.de.
Mehr Infos
In dieser Veranstaltung stellt die Bremer Fachstelle für Gewaltprävention ihre Arbeit mit Tätern sexualisierter Gewalt vor. Dabei wird auf das theoretische Verständnis der Gewalt ebenso eingegangen wie auf die praktische Arbeitsweise der Fachstelle. Neben der Verantwortungsübernahme von Tätern orientiert sich die Fachstelle auch am Schutz und der Heilung der aktuell Betroffenen. In dem Vortrag wir daher auch Wissen zu Strategien der Schuldabwehr von Tätern und manipulativen ‘Täterstrategien’ gegenüber Betroffenen vermittelt.
Gemeinschaftlicher Umgang
Wie kommt die ‘Community’ in Community Accountability1?
Samstag, den 30.11.2024
» Verschoben auf 2025 <
Wie gestalten wir unsere Gemeinschaften, damit sie sexualisierte Gewalt ernst nehmen, Betroffene nicht alleine lassen und gewaltausübende Personen in Verantwortung nehmen? [Workshop]
Mehr Infos
folgen.
Gemeinschaftlicher Umgang
Samstag, den 7.12. — Zum gemeinschaftlichen Umgang mit sexualisierter Gewalt in linken Zusammenhängen. [Podiumsdiskussion]
Mehr Infos
Die Podiumsdiskussion ist die Abschlussveranstaltung in der Reihe ‘Verantwortung übernehmen’. Mit dem Podium und anschließenden Diskussion möchten wir die verschiedenen Themen und Fragen der vorherigen Veranstaltungen zusammenführen.
Gemeinsam mit unseren Podiumsgästen, die langjährige Erfahrungen in der Betroffenenunterstützung und Auseinandersetzung mit sexualisierter Gewalt in linken Räumen und Debatten mitbringen, diskutieren wir:
> Den Stand feministischer Kämpfe zu sexualisierter Gewalt in linken Räumen.
> Die Bedeutung von Betroffenenzentrierung und trauma-informierten Ansätzen.
> Kritiken und Möglichkeiten im Umgang mit gewaltausübenden Personen.
> Strategien für kollektive Verantwortung und gesellschaftliche Veränderung.
Podiumsgäste:
Bilke Schnibbe ist freier Journalist und Psychotherapeut in eigener
Praxis in Bremen. Bilke arbeitet seit mehreren Jahren sowohl
journalistisch als auch therapeutisch mit Betroffenen und Tätern von
sexualisierter Gewalt.
> AK-Artikel: “Verraeter gehen, Vergewaltiger bleiben.”
> AK-Artikel: “Monis-Rache…”
Ask Gerd_a ist ein antisexistisches Kollektiv in Berlin. Es unterstützt Menschen bei der Auseinandersetzung mit erlebter sexualisierter Gewalt, Sexismus und Gewaltdynamiken in Beziehungen. Das Kollektiv arbeitet betroffenenzentriert und nach den Grundsätzen der Definitionsmacht2 und Parteilichkeit3.
> askgerda.home.blog/
Ina ist seit den 1990er Jahren in antifaschistischen und feministischen Kontexten aktiv. Sie arbeitet seit vielen Jahren beruflich zu den Thema Trauma als Psychologin und Beraterin. In ihrer politischen Arbeit gibt sie aktuell Workshops zum Thema Trauma (bspw. für Awarenessgruppen) und leistet Trauma-Akutintervetention für Aktivist*innen nach Gewalterfahrungen. Jüngst richtete Ina zusammen mit Ask Gerd_a einen Vernetzungskongress für Menschen aus, die Betroffenunterstützung bei patriarchaler Gewalt leisten.
> AK Interview mit Ina: “Da verheizen sich die Leute.”
Ins von SupportSupport Hamburg: Die Gruppe berät Personen und andere Gruppen, die sich in kollektiven Prozessen im Umgang mit Gewalt befinden. Sie supporten den Support. Dabei geben sie Wissen aus eignen Erfahrungen mit solchen Prozessen weiter, damit andere nicht (wie sie selbst) immer wieder von vorne anfangen müssen.
Fußnoten
- Community Accountability lässt sich in ‚Gemeinschaftsverantwortung’ übersetzen. Der Begriff beschreibt Konzepte und Strategien um im eigenen Umfeld auf Gewalt, insbesondere häusliche- und sexualisierte Gewalt zu reagieren und dabei Alternativen zum Polizei- und Gefängnissystem herzustellen. Community Accountability entspringt Bewegungen von Frauen* & Trans, nicht-binären & queere People of Color aus den USA, die im Polizei, Strafs- und Gefängnissystem besonderen Gefährungen ausgesetzt sind. Viele von ihnen kommen zu dem Schluss, dass der strafende Staat sie nicht schützt, sondern eher zusätzlich bedroht, und daher keine Lösung für Gewalt in der eigenen Gemeinschaft sein kann.
Häusliche- und sexualisierte Gewalt ereignet sich am häufigsten im bekannten Umfeld oder der Familie. Community Accountabilty ziehlt auf sichere Gemeinschaften, Heilung und Wiedergutmachung bei Gewalt und kritisiert institutionellen Rassismus, Polizeigewalt und Gefängnisse.
Mehr Hintergrund: https://kritisch-lesen.de/essay/sicherheit-von-links
↩︎ - Definitionsmacht: Nur die betroffene Person kann definieren, ob eine sexualisierte Grenzverletzung statt gefunden hat und was sie_er als Gewalt empfindet. Gewalt wird aufgrund der persönlichen Geschichte, Gegenwart und Erfahrung von Betroffenen subjektiv unterschiedlich erlebt, eingeordnet und eingeschätzt. Sie kann somit nicht an scheinbar objektiven Kriterien festgemacht werden. Wenn eine betroffene Person einen sexualisierten Übergriff so bezeichnet, dann entspricht das genau ihrer Wahrnehmung und ist somit als genau diese Bezeichnung zu akzeptieren.
↩︎ - Parteilichkeit: Während Definitionsmacht ein politisches Konzept ist, beinhaltet Parteilichkeit die dazu gehörige Haltung: Parteilichkeit heißt die Definitionsmacht der betroffenen Person und das was sie_er erzählt nicht in Frage zu stellen. Sich parteilich zu zeigen bedeutet somit sich akzeptierend, respektvoll und klar hinter die betroffene Person zu stellen. ↩︎